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11 July 2011

Surfari Part 2: West Java

15.06.-01.07.
Bungalow und Ausblick aus dem Fenster
Als krönenden Abschluss ging es also noch nach West Java und zwar an den Spot Cimaja. Vom Flughafen in Jakarta aus war das mal wieder eine gute 6-stuendige Fahrt mit dem Van. Es sind zwar nur rund 120 km aber dafür 30-40 Millionen Menschen, durch die man durch muss. Daher standen wir eigentlich im Einzugsgebiet von Jakarta konstant im Stau. Als wir dann endlich am Abend angekommen sind, hab ich mit ein bisschen Glück die überragende Unterkunft ausgemacht. Inmitten von Reisfeldern haben wir einen Bungalow für 4 Personen ergattert (Cimaja Square), der in Sachen Luxus weit über unserem Standard lag. Für 5 Dollar pro Tag und Kopf hatten wir eine riesen Terrasse, eigene Küche, Bad mit Warmwasserdusche (!), Flachbildfernsehr, DVD-Player, free wifi und obendrein hammer Natur vor der Haustür ;). 

Und das Beste: der Hausspot ist nur ein paar Minuten durch die Reisfelder entfernt :) Die Sache mit der Küche hat mich gleich von vornherein überzeugt, denn so konnte ich endlich mal ein paar erworbene Kochfähigkeiten ausprobieren ;) Also ging’s erstmal zum nahegelegenen lokalen Markt an dem wir natürlich wieder die Hauptattraktion waren. Also nach Herzenslust erstmal die verrücktesten Zutaten eingekauft, am Fischmarkt Meeresfrüchte und Fisch zum Spotpreis und losgekocht! Einmal gab’s sogar Hummer (das erste mal in meinem Leben und dann auch noch selbst zubereitet lol), Preis 14 Euro für 2,2 Kilo! 
Die kulinarischen Höhepunkte kann man sich in der Kochsection anschauen :) In Sachen Surfen hatten wir leider ein paar Startschwierigkeiten. Ich hab erstmal direkt am zweiten Tag mit der Hand dermaßen in den Deckenventilator gegriffen, dass ich direkt dachte ich hätte mir die Mittelhand gebrochen!^^ Handrücken offen, und dick angeschwollen und ich konnte kaum mehr was bewegen. Gleichzeitig hat sich Raik ne Mandelentzündung und Fieber geholt und wir haben mal gedacht, schaun wir doch mal bei so nem indonesischen Wald und Wiesenarzt vorbei!^^ Und tatsächlich hat er mich mit einem Pflaster und Raik mit ein paar Pillchen ausgerüstet und schon waren wir ein paar Tage später wieder im Wasser (also zum Glück nix ernstes^^). 
perfect right @ Cimaja

Naja, ein paar Tage später lag ich dann auch nochmal 24h mit Fieber im Bett aber als dass dann endlich auch vorbei war ging’s bergauf. ;) Der Cimaja Spot direkt vor der Haustür lief überragend (und es ist eine der wenigen rights in Indo! Juhuu :)). Im Vergleich zu Sumatra waren allerdings schon ein paar mehr Surfer im Wasser, auch wegen der Nähe zu Jakarta (aber allemal kein Vergleich zu Bali). Eine „early call“ session war eigentlich meistens nicht nötig, weil genau dann die meisten im Wasser waren. Ab 9 kommen dann die locals, da macht’s auch keinen Sinn, weil die einfach jede Welle schnappen. Also sind wir meistens gegen 11 rein und hatten bis nachmittags, wenn der Wind zu stark wurde, den Spot fast für uns. 
Rooooooar

Zweimal kam der Spot leider in die Verlegenheit keinen ordentlich großen Swell vertragen zu können (bis 8 feet, danach radikale closeouts). Diese bittere Erkenntnisse musste Raik auch machen und hat schmerzlich gespürt was „board-breaking wavepower“ bedeutet. Bilder sprechen hier Bände^^. Zum Glück gibt’s einen guten local, der Boards relativ billig wieder zusammenfügen konnte und so war er wenige Tage später wieder von der Partie. Es sollte auch nicht sein letzter Einsatz sein, denn das Surfen zwischen Felsen und über Riff zeigt sich halt schon das eine oder andere Mal in Form von hübschen dings (ist englisch und bedeutet Schäden im Board in der Fachsprache^^). 
Indicators wie es gross war

An den Tagen des großen Swells mussten wir also an andere Spots ausweichen, die eine etwas andere Ausrichtung zur Swellrichtung haben und deswegen erst dann zum Laufen anfangen. Eine Alternative waere Indicators, direkt neben Cimaja, gewesen aber das war der pro Spot und wurde nur von einer handvoll Leute (wenn ueberhaupt) gesurft. Karang Haji (auch eine right) war da unser Favorit. Zum Einen weil wir fast immer komplett alleine waren und zum Anderen weil die Szenerie grandios war (abgeschiedene Bucht, kein Mensch). Die Welle an sich war relativ lustig, weil sie zwischen einer Klippe anfängt hat zu brechen, dann zwischen Klippe und einem Felsen im Wasser 
Karang Haji bei dead low tide

reinläuft um sich nach dem Felsen mit dem äußeren Teil der Welle wieder zu vereinen. Klingt ein bisschen kompliziert aber im Foto müsste es klar werden :) Der andere Spot, der bei großen Wellen anfängt zu laufen, ist Loji (left, pointbreak). Von Reisfeldern umgeben sieht es von außen malerisch aus. Aber im Wasser trifft einen dann der Schlag. Ein nahegelegener Fluss, der von den Einwohnern zugedreckt wird, sorgt für teils stinkendes, dreckiges Wasser, voller Abfall und Unrat. Da hauts beim Anpaddeln erstmal die Müllbeutel hinten raus und ständig hängt irgendwas am Arm :( So schön die Welle auch läuft, Spaß hat es da nicht so gemacht.^^ Einer der locals meinte mit einem Lachen im Gesicht: „Thats indo-style!“^^ Defakto ist aber nur der nahegelegene Fluss an der Verpestung Schuld. 
Surfen im Muell @ Loji
Von den zwei Wochen die wir da waren (wir hatten ja unsere Flüge nach Aussie nochmal um 10 Tage nach hinten verschoben weil es so geil war) hatten wir ständig perfekte Bedingungen. Normalerweise hat man von unserem Bungalow aus die Wellen nur gehört aber an den Tagen an denen es so richtig groß geworden ist, hat man sogar die Wellen von unserer Terrasse aus GESEHEN. Bei normaler Größe sieht man da gar nichts und dann schaue man sich bitte mal dieses Bild an^^.
Joa, als unsere Surfsafari, dann doch langsam zu Ende ging, haben wir zwangsläufig noch einen Tag in Jakarta eingeschoben, um uns auf Australien vorzubereiten. 
"Tsunami Wave" ;)

Das war auch bitter nötig, denn ich hatte weder Jeans, feste Schuhe oder einen Pulli mehr (und in Aussie ist es gerade Winter!). Also ging’s es einen Tag shoppen (woa war das anstrengend!), ich hab das letzte mal Sate gegessen und mit leichten Tränen in den Augen hieß es am nächsten Tag bye bye Indo und ab ins winterliche Australien!
eine Kulisse malerischer als die Andere

Karang Haji


auch die locals erwischt es manchmal^^

Karang Haji Bucht

kleine pro-locals

gepimptes Motorbike mit Sportauspuff :)

Beachbreak Loji

Loji

Pointbreak Loji

und zum Abschluss endlich mal ein Surfpic (normalerweise will ja niemand nicht ins Wasser^^)