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27 August 2011

Goldcoast (Surfers Paradise to Tweed Heads)

11.08.-16.08.

Surfrescue mit Skyline von Surfers

Es soll ja Menschen geben, die einfach mal für drei Tage nach Australien jetten, einfach weil sie es können. Ob Raik‘s Exfreundin zu diesen Leuten zählt, wage ich zu bezweifeln, aber das hat nichts an der Tatsache geändert, dass wir Sie nach drei Tagen am nächsten Flughafen in Coolangata wieder abgesetzt haben. Selbst Word liefert mir ständig Semantikfehler, wenn ich versuch wiederzugeben, wie es dazu kam – es ist einfach zu unglaublich. Fakt ist jedoch, dass Raik und ich jetzt back tot he roots wieder zusammen in unserem Bolliden durch die Prärie tigern. Erstes Ziel nach Brisbane war, wie bereits angedeutet, die Goldcoast mit seinem Tourimekka Surfers Paradise. 
Snapper Rocks

Der Name verspricht aber eindeutig zu viel, denn die Qualität des Surfs ist echt schlecht. Partymäßig wartet das Städtchen allerdings mit einigem Potential auf. Clubs und Bars wohin man schaut und Leute die sich reihenweise die Lichter ausschießen und wir ganz vorne dabei :) Nein, nicht ganz so schlimm aber einmal richtig feiern waren wir schon. Die Schwester von unserem Surfdude Dan lebt z.Z. in Surfers und Dan’s Freundin kam auch fürs Wochenende von Brisbane runter. Dazu kam noch, dass wir zufällig über zwei Freunde aus Bali gestolpert sind, die Partytruppe war komplett! :) 

hehe

Tweed Heads
Wie schon gesagt, ging in Surfers Paradise surfmaessig gar nichts aber ein bisschen südlicher finden sich die Topspots wie Snapper Rocks, Kirra und The Alley in der Nähe von Tweed Heads und Coolangata. Selbst bei winzigem Swell (was der Fall war) hat man hier immer dutzende Surfer (leider) im Wasser vorgefunden. Wenn es mal richtig abgeht steigen die Zahlen z.B. bei Snappers auf bis zu 600! Totaler Wahnsinn, und schon ein kleiner Vorgeschmack auf den Surfer Vibe an Australiens Ostküste. Prio Nummer eins war jedoch nach wie vor einen Wetsuit zu organisieren, denn die Wassertemperatur nimmt, vor allem auch im weiteren Verlauf Richtung Sydney, dramatisch ab^^ An Surfshops mangelt es in der Gegend mal überhaupt nicht und so haben wir recht schnell Neos für ein (verhältnismäßiges) Schnäppchen abgestaubt. Jetzt stand dem Surfspass nichts mehr im Wege und es hieß wieder jeden morgen früh raus (ganz zu Raiks Freuden lol). Vorm Surfen gings immer noch ne kleine Runde Spinnfischen am Tweeds River wobei ich meinen ersten australischen Lachs (35cm) gefangen hab. Kein Riese aber zum Frühstück hervorragend :) Das Wetter war aufjedenfall ein Traum während wir da waren.

25 Grad und herrlicher Sonnenschein bei so gut wie keinem Wind und das im Winter. Dass der, trotz Australien, auch andere Gesicht haben kann wird sich in Byron Bay zeigen :(
Wellen sind leider lang nicht so konsistent wie in in Indo aber man wird mit dutzenden Schauspielen im Wasser dafür entschädigt! Zum Beispiel schießen seagulls (ne Möwenart?) aus 20 Metern senkrecht ins Wasser und schnappen Fische. Weit im Hintergrund sieht man Buckelwale auf ihrer Wanderung in den Norden aber das Beste sind die Delfine, die jedes mal um einen rum sind  oder die Wellen auf ihre Art surfen. 
Hmmmm :)
Und zwar unter Wasser in den Orbitalwalzen (ja etwas Wellentheorie^^) und gelegentlich gibt’s auch einen Air zu bestaunen. Ab und zu sieht man auch riesige Seeschildkröten, die auf einmal neben einem auftauchen. Bei all den Schauspielen, die es zu beobachten gibt, vergisst man schon auch mal wieso man eigentlich im Wasser ist :)
Zwei features der australischen Regierung oder besser gesagt local community müssen aufjedenfall noch erwähnt werden. Zum einen gibt’s fast überall an den Stränden Barbecue Einrichtungen mit Gas- oder Elektrogrills, teilweise sogar mit kochend Wasser Anschluss, zur freien Verfügung (!). Das nutzen wir (und viele andere) natürlich gerne aus und schmeißen den eigenen Kocher nur noch an wenn es sein muss. Ich sag nur Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Eiern und Bacon auf der ganzen Platte verteilt und jeder regt die Nase :) Das ist eine sinnvolle Einrichtung. Eine weniger sinnvolle Umsetzung einer öffentlichen Toilette haben wir in Chimerah auf einem Rastplatz am Fluss gefunden. Das Beispiel dämlicher Automatisierungstechnik hat ständig klassische Musik gespielt (auch die ganze Nacht durch), Rosenduft in der Toilette verteilt, alles über Sensoren geregelt inkl. der eigenen Reinigung und dich nach 10 Minuten Benutzung eindringlich aufgefordert, den Raum JETZT zu verlassen :D Unglaublich! 
Nach ca. 5 Tagen sind wir dann weiter gefahren ins nahe gelegene Byron Bay, DER Surf- und Hippie Stadt schlecht hin. Großartige Dinge haben wir uns erträumt aber so ganz konnte es unseren Anforderungen nicht entsprechen ;)
Tia aus Tahiti (in Bali getroffen) und wir


9 August 2011

German Elite Workforce in Emerald

unser kick-ass Boli
02.07. - 08.08.

Soo, es wird höchste Zeit mal wieder was von mir hören zu lassen. :) Nachdem wir Anfang Juli ja nach Aussie übergesiedelt sind gab’s erstmal eine Tonne an Umstellungen. Nix mehr hier billig essen, einkaufen, schön warm die ganze Zeit,… Nene, Winter in Queensland heißt schon auch mal 2 Grad in der Nacht aber eben auch 25 Grad und strahlend blauer Himmel tagsüber! Als erste Herausforderung galt es einen Van zu organisieren, denn die Hostels kosten minimal 20 AUD, soviel wie wir in Asien vllt. für eine Woche bezahlt haben^^ 
Coolum Beach, wunderschoen aber flat :(
War kein Problem, nach zwei Tagen hatten wir unseren Boliden und waren stolz wie zwei Schnitzel. Auf unserer ersten Arbeitssuche ging’s westlich von Brisbane nach Toowoomba und Umgebung. Obwohl wir zahlreiche Farmen angefahren haben, uns bei Workagenturen angemeldet haben und im Internet Dutzenden Jobangeboten nachgegangen sind hatten wir keinen Erfolg. Also ging’s wieder zurück nach Brisbane und wir haben uns bei nem Kumpel für ein paar Tage einquartiert um zu recherchieren wo es denn Arbeit geben könnte.
echte ...

War alles nicht so recht erfolgreich und so sind wir mehr oder weniger auf gut Glück Richtung Norden gefahren, haben uns den nördlichsten Surfspot Noosa angeschaut (total flat, kein Swell, keine Wellen – sehr traurig) dann über Bundaberg, Gladstone nach Rockhampton. Überall nach Arbeit gefragt und nur negative Antworten erhalten. Dann sind wir von Rockhampton westlich nach Emerald gefahren, weil wir einen Tipp hatten, dass in der Gegend ein Haufen Arbeit wäre. Die Städtchen in der Gegend sind eigentlich nur auf Grund der nahegelegenen Minen entstanden aber haben sich im Laufe der Zeit zu mehr entwickelt. 
Man fühlt sich schon so richtig im Outback, ewige Straßen und Steppen Landschaften, kein Handyempfang aber wenn man sich die australische Karte anschaut ist man vom richtigen Outback noch tausende Kilometer entfernt ;) 
... und fast echte Kanguruhs :)

Und tatsächlich haben wir direkt am ersten Tag nen Job bei einem landscaper bekommen. Aufgaben: Rollrasen verlegen und alles was so dazu gehört. Der gute Mann war natürlich tierisch von uns angetan, immer pünktlich (alte deutsche Tugend), gearbeitet wie die Tiere (von Sonnenaufgang bis Untergang) und Kaffee gab‘s auch fürn Chef nachm lunch^^. Pausen waren immer bezahlt und haben 20 Dollar die Stunde bekommen. Vorallem haben wir uns richtig gut mit den Leuten da angefreundet, deswegen wurde das Arbeiten auch nie wirklich langweilig. Da am Wochenende frei war, sind wir dann mal nach Rockhampton zurück gefahren um da einem Farmer zwei Tage lang bei der Süßkartoffelernte zu helfen. Das war mal ein Scheiss^^ Zwar auch gut bezahlt aber die über langweilige monotone Arbeit. 

Entweder läuft man vorm Traktor her und reißt die ganzen Pflanzenreste weg oder man steht aufm Traktor am Fließband und sortiert wie der letzte Roboter die Kartoffeln vom Band und das so schnell wie möglich, denn die fliegen einem nur so entgegen. Naja wenigstens weiß ich jetzt wieso ich Automatisierungstechnik studier! :) Nachm Wochenende ging‘s dann nahtlos wieder mit Rasenverlegen weiter bis der ein kleines Auftragstief hatte. Just in dem Augenblick haben wir nen Anruf von einer Farm in der Nähe bekommen, dass sie Arbeit für uns hätten. Perfekts Timing und wir konnten direkt weiterarbeiten. 
Waesche trocknen^^

Nach der sinnlosesten Einführung, die ich jemals in meinem Leben gesehen hab, mussten wir als erstes Weinreben zurechtschneiden. Super easy entspannte Arbeit aber bezahlt wird nach Stückzahl. Für ein Bündel von 50 Zweigen gibt’s 2 AUD. Wir haben in zwei Tagen schön 19 Tausend gemacht! Danach mussten wir mit Plastikmesserchen im Boden markieren wo die Weinreben eingepflanzt werden sollen. Pro Messerchen gibt’s 10 Cent. Wir haben in 14 Stunden ca. 11 Tausend verarbeitet (na was für ein Stundenlohn war das wohl?^^). Danach mussten wir die Reben in Boden stecken und haben aber dafür nur nen Stundenlohn bekommen. 
Dom, unser landscaper, und wir (und erst der Rasen!!)

Das war mal richtig scheise, aber haben es nur einen Tag gemacht und dann gekündigt, weil unser Landscaper wieder Arbeit hatte. Ja so waren wir eigentlich 2,5 Wochen bis auf einen Tag gut beschäftigt und haben auch entsprechend gut verdient. Geschlafen haben wir immer in unserem Boliden, uhrgemütlich kann ich da nur sagen. Am Abend immer schön Feuer gemacht, denn die Nächte werden schon echt arschkalt! Nach 10 Stunden arbeiten hält es einen aber eh nicht mehr lange auf den Beinen und wir waren meistens früh im Bett. Irgendwann hab ich mir dann ne Spinnrute gekauft um im kleinen Flüsschen mal ein bisschen zu fischen und hab auch gleich einige yellowbellys (Barschart) und nen kleinen Wels gefangen! 
outback-deluxe-meal

In Alufolie eingewickelt und rein ins Feuer – köstlich! Ansonsten gab’s sehr oft homemade Burger, Bratwürstchen (Aussie BBQ halt), Folienkartoffeln (vor allem Foliensüßkartoffeln, wen wundert’s^^) oder alles was man auf Feuer machen kann (Ja auch zum Beispiel die besten Pommes ever, fragt Raik!).  
Joa nachdem ja Raiks Freundin heute in Brisbane angekommen ist, haben wir uns schon letzten Freitag auf die Rückreise gemacht und haben nochmal in Noosa gestoppt. Und wir hatten Glück! Schöner, sauberer E-Swell der die Points gut zum Laufen gebracht hat. Natürlich im Vergleich zu Indo ne Lachnummer aber hat trotzdem Spass gemacht. Neos hatten wir natürlich noch keine also erstmal schön in Boardshorts rein (waren so ziemlich die einzigen aber hauptsache Style). 
Coolum Beach

Wasser vllt. 20 Grad, hallooo Frostbeulen. Gingen immer nur kurze Sessions aber besser als nix. Der Spass hat leider nur zwei Tage angehalten, am Montag war wieder alles flat :( Da hieß es mal wieder diesen Beachvolleyball (hm was war das nochmal?) aufgepumpt und ein bisschen gedaddelt. Leider spielt man in OZ nicht so viel Beachvolleyball, denn wir haben noch so gut wie keine Netze gefunden, aber kommt vllt. noch. Joa und jetzt erstmal ein paar Tage in Brisbane bei unseren Kumpels pennen und dann geht’s südlich, GoldCoast und Biron Bay und weiter Richtung Sydney. Geld verdient? Check! Surf it up now! 

die Bucht von Noosa Heads